Im wuchtigen Turmunterbau aus dem frühen 13. Jahrhundert befindet sich an der Westseite unserer Stiftskirche eine prächtige und schön verzierte Tür.
Zurzeit parken allerdings Autos dieses geschichtsträchtige Hauptportal zu. Deshalb wird eine Seitentür momentan als Eingang benutzt. Im Zuge der Renovation wollen wir es unseren Gottesdienst- und Kirchen- Besuchern zukünftig wieder ermöglichen, durch das historische Portal einzuziehen. So können sie dabei auch wieder die erhabene Schönheit des symmetrischen gotischen Raumes in Gänze erleben.
Das Hauptportal vereint Stile verschiedener Epochen zu einem spannenden Zeugnis der Geschichte unserer Stiftskirche.
Die Vorblendung des Portals mit schmückenden Um- und Überbauungen und mehreren Figuren ist gotisch. Markgraf Jakob I. beauftragte sie, da er sich für „sein“ 1453 zur Stiftskirche erhobenes Gotteshaus eine repräsentative Eingangssituation nach damaliger Mode wünschte.
Die dreiflügelige Tür aus Eichenholz schließlich stammt aus dem Barockzeitalter und hat zarte Rocailleornamentierungen in den Füllungsflächen. Der Hofschreiner der Markgrafen Martin Eigler aus Ettlingen hat diese und auch die vier weiteren Türen im Jahr 1753 geschaffen. Die Tür ist in einen romanischen Rundbogen eingelassen.
Das Hochrelief ist mit der heiligen Veronika geschmückt, die ein Schweißtuch mit dem Antlitz Christi in ihren Händen hält. Über ihr ist die Gottesmutter als Schutzpatronin und Titularheilige. Sie wird umrahmt von Petrus und Paulus (Kopien, die Originale sind im Stadtmuseum). Der Stadtbrand 1689 hat sowohl die Madonna als auch die gotischen Baldachine über Petrus und Paulus zerstört. 1753 wurde eine neue Madonna platziert. Die Baldachine wurden mit barocken Spitzpyramidenfialen neu aufgesetzt. Dadurch fügen sie sich gut ins spätgotische Gesamtbild ein.