Madonna mit Jesuskind in der Marienkapelle (um 1500)
21. Dezember 2017Grabmal von Markgraf Friedrich IV.
21. Dezember 2017
Aus einem einzigen Stein gehauen
Kruzifix von Niclas Gerhaert van Leyden (1467)
Eindrucksvoll dominiert das 6,41 m hohe Kreuz (mit einem 2,30 m großen Korpus) den Chor der Stiftskirche und zieht alle Blicke auf sich. Der berühmte niederländische Bildhauer und Architekt Niclas Gerhaert van Leyden hat es aus einem einzigen Monolithen gemeißelt, einem äußert dichten und feinkapilaren Sandstein. Geschaffen 1467, stand das bedeutende Werk bis 1967 auf dem ehemaligen Stadtfriedhof, an der Spitalkirche, in der Nähe der heutigen Caracalla-Therme. Beauftragt hat das Kruzifix vermutlich der Bader und Chirurg Ulrich der Scherer. Sein Wappen mit dem Symbol eines Pfeils ist auf der Vorderseite über dem Steinsockel eingemeißelt.
Zum Künstler:
Niclas Gerhaert van Leyden prägte durch seine verräumlichende und realistische Skulpturauffassung die oberrheinische Bildhauerkunst über Generationen. Kaiser Friedrich III. umschwärmte ihn. Für ihn schuf er sein monumentales Grabmal, das im Wiener Stephansdom zu sehen ist. Weitere bekannte Werke sind u.a. das Grabmal für den Trierer Erzbischof Jakob von Sierck, der Hochaltar des Konstanzer Münsters (zerstört) und die Kreuzigungsgruppe des Hochaltars der St. Georgskirche in Nördlingen. Zahlreiche Werke sind in Straßburg zu sehen, wo er viele Jahre wirkte.
Zum Standort in der Kirche:
Dort, wo das Kreuz heute im Chor steht, befand sich früher der Hochaltar der Stiftskirche.